„Fußball verbindet“ Menschen
Inklusionsprojekt Eggenfeldener Schulen im Stadion an der Birkenallee
In Eggenfelden fiel der Startschuss für das inklusive Projekt am 19.05.2023 um 08:30 Uhr auf dem Gelände des SSV Eggenfelden. "Für fußballbegeisterte Menschen mit Behinderung gibt es so gut wie keine
Möglichkeit, in einem Ortsverein zu trainieren und am Regelspielbetrieb teilzunehmen", stellte Studienrat im Förderschuldienst Franz Esterl von der St. Rupert-Schule fest. Er koordinierte gemeinsam
mit seinen KollegInnen Studienrätin Stefanie Schweikl (Gymnasium Eggenfelden), Studienrat RS Markus Niederleitner, Fachlehrer Martin Menrath (Wirtschafts-Mittelschule Eggenfelden) und Studienrat FS
Johannes Prinz (Johannes-Still-Schule) ein inklusives Fußballturnier für Sportler mit und ohne Behinderung. Der St. Rupert-Schule war es auch zu verdanken, dass durch die Beantragung von
Kooperationsmitteln jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer eine Wurst- oder Käsesemmel sowie ein Getränk kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Fußball ist multikulturell und verbindet die Menschen, egal welche Herkunft, welches Geschlecht und welches Alter sie haben. Beim Sport und gerade beim Fußball gibt es keine sprachlichen Barrieren. Die unterschiedlichen Kulturen sind durch das Spiel generell verbunden, denn gespielt wird Fußball auf der ganzen Welt nach denselben Regeln. Und dabei zählen vor allem Gruppendynamik, das sportliche Miteinander und die Leidenschaft für das gleiche Hobby. Eine andere Hautfarbe, eine andere Sprache oder eine andere Nationalität werden dabei zur Nebensache.
Die Kooperationsveranstaltung „Fußball verbindet“ konnte nach einer vierjährigen Coronapause endlich wieder stattfinden. Dank des Initiators und Projektverantwortlichen Franz Esterl wurde das schon viele Jahre erfolgreiche Kooperationsprojekt wieder ins Leben gerufen. Die Auslosung der Mannschaften wurde bereits am Donnerstag, den 04.05.2023 im Speisesaal des Heilpädagogischen Zentrums (St. Rupert-Schule) abgehalten. Schülerinnen und Schüler der St. Rupert-Schule, der Realschule, der Wirtschafts-Mittelschule und der Johannes-Still-Schule stellten jeweils bis zu 15 Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Bei der Auslosung wurde darauf geachtet, dass allen sechs Teams Jugendliche aus jeder Schulart zugelost wurden. Trainer- und Schiedsrichteraufgaben übernahmen Oberstufenschüler des Gymnasiums. Im Turniermodus „jeder gegen jeden“ wurde dann an einem Vormittag eine Siegermannschaft ausgespielt. Der Turniererfolg war bei der Kooperationsveranstaltung aber eigentlich nur eine nette Nebensache. Fußball war an diesem Tag vielmehr soziales Lern- und Handlungsfeld. Soziales Lernen im Zusammenhang mit der Veranstaltung „Fußball verbindet“ bedeutet, Erfahrungen und Qualifikationen im Umgang mit anderen Menschen bei Sport und Spiel zu erwerben. Daher gab es bei diesem Turnier eigentlich nur Gewinner.
Die Erweiterung der Handlungsfähigkeit (Selbst- und Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit) im Bereich Sportspiel bedeutet:
- Regeln zu verstehen und zu handhaben
- Zu kooperieren und zu konkurrieren
- Rollen zu übernehmen, auszuhandeln und zu gestalten
- Konflikte zu erkennen, zu vermeiden bzw. zu bewältigen
- Gefühle auszuleben und zu meistern
- Unterschiede der beteiligten Schüler zu erkennen und zu berücksichtigen
Die Mannschaftsnamen wurden bereits bei der Auslosung gemeinsam durch Spielerinnen und Spieler sowie Trainer vereinbart und bestimmt. Mit fünf Siegen sicherte sich am Ende Real Eggenfelden souverän den Titel. Nur zwei Gegentore in fünf Partien verzeichnete das Siegerteam. Bierussia Dortmund musste sich nur dem späteren Titelträger geschlagen geben. Die Plätze drei bis fünf mussten durch das Torverhältnis entschieden werden, da der FC Sriker 23, die Eggenfeldener Wölfe und die Black Icebreakers allesamt sechs Punkte auf ihrem Konto aufweisen konnten. Einen fairen Verlierer gab der FC Haudanem ab, der immerhin mit fünf eigenen Treffern glänzen konnte.
Nach Abschluss der 15 Turnierspiele wurden alle Spielerinnen und Spieler sowie Trainer mit Medaillen ausgezeichnet. Hierfür nahmen sich Frau Dr. Wilma Brunner (Schulleiterin der Johannes-Still-Schule) und Michael Eder (Konrektor der Wirtschafts-Mittelschule) gerne die Zeit, um die Bedeutung und Wichtigkeit der Kooperationsveranstaltung „Fußball verbindet“ zu unterstreichen. Ein wichtiges Zeichen für den Sport, die praktische Umsetzung von Inklusion und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Schulformen.
Sichtlich zufrieden ging es im Anschluss an das Turnier wieder zurück an die verschiedenen Schulen. Die sportliche Kooperationsveranstaltung wurde mit diesem Projekt dem im Lehrplan beschriebenen Doppelauftrag der Erschließung der Bewegungskultur und der Persön-lichkeitsentwicklung gerecht. Eine große Vielfalt aufzugreifen ist ein wichtiges Ziel und eine pädagogische Notwendigkeit, die zeitgemäß und zukunftsfähig ist.
Einer Wiederholung der Kooperationsveranstaltung „Fußball verbindet“ steht hoffentlich im kommenden Jahr nichts im Weg. Der Sport verbindet hier Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der unterschiedlichen Schulen und bringt auch Schulleitungen für weitere Projekte in den Austausch.
Text: J. Prinz; Bilder: A. Elter